Schwäbische Zeitung 02.05.2006
Nervosität prägt das Spitzenspiel

BAUSTETTEN (es) - Im Spitzenspiel der Landesliga haben sich der SV Baustetten und der FV Rot-Weiß Weiler mit einem torlosen Remis getrennt. In spielerischer Hinsicht wurde die Partie den hochgesteckten Erwartungen nicht gerecht. Nervosität auf beiden Seiten und die Dominanz der Abwehrreihen bestimmten die Szenerie.
 
Die Anfangsminuten der Landesliga-Spitzenbegegnung waren geprägt von Nervosität und Unordnung. Matthias Zeh vom Gästesturm war einschussbereit vor dem Baustetter Gehäuse aufgetaucht, und keiner der SVB-Abwehrrecken konnte sich augenscheinlich erklären, wie das geschah – Das Leder zischte knapp über die Latte (1.). Zwei Minuten später war es Sebastian Wagus, der in gleicher Manier die Führung für die Gäste hätte herbeiführen können. Dies lockte SVB-Trainer Gursel Purovic aus der Reserve: „Reini, mehr Konzentration! Matze, aufwachen!“, schallte es über den Platz, und das schien auch zu helfen.
Gleichwohl schien auch Weiler in der Defensive nicht ganz wach zu sein. Christian Rasch spielte (5.) einen unnötigen Rückpass, den Torhüter Markus Wagner völlig unbedrängt kurz vor seinem Kasten mit den Händen aufnahm. 

Nicht vorbei am Gegner kam der SV Baustetten (rechts Özgür 
Colak) im Landesliga-Spitzenspiel gegen Weiler und musste 
sich mit einem torlosen Unentschieden begnügen. 
SZ-Foto: Strohmaier
Den hieraus verhängten Freistoß – getreten von Florian Hartmann – parierte der Keeper dann aber bravourös. Fortan schienen alle Akteure ausgeschlafen zu sein. Die Gäste waren zunächst mehr im Vorwärtsgang und es entwickelte sich ein munteres Spielchen, aber ohne zwingende Torraumszenen. Klaus Schlachter (23.) konnte ansatzweise für Weiler und Nikolaos Liolios (38.) eine Tormöglichkeit für Baustetten verbuchen.
Nach dem Seitenwechsel störten die Einheimischen dann Weiler etwas früher beim Spielaufbau, was letztlich ausgeglichene Feldanteile brachte. Auf beiden Seiten verrichteten jedoch die Abwehrreihen eine saubere und konzentrierte Arbeit, so dass es außer schönen Mittelfeldszenen für die Zuschauer zunächst nicht sonderlich amüsant wurde.
Die letzten 15 Spielminuten waren dann aber doch noch spannend. Nach Flanke von Christian Rasch köpfte Daniel Bernhard (75.) aus kurzer Distanz in die Hände von SVB-Tormann Mark Lemke. Praktisch im Gegenzug verpasste der aufgerückte Dietmar Fresz nach Zuspiel von Hartmann nur knapp. Für Weiler traf Matthias Zeh (79.) über halbrechts aus kurzer Entfernung nur das Außennetz.
In der Schlussminute hätte sich dann Baustetten fast noch um das verdiente Remis gebracht. „Ging dem Kopfball von Richard Koch ein Foul voraus oder nicht“, war die Frage, die Baustettens Hintermannschaft samt Torwart Lemke beschäftigte: Paul Alain Yebga Nyebel schien einen Pfiff des Schiedsrichters zu erwarten und schob das Leder Richtung eigenes Gehäuse, das wagenweit offen stand, traf aber nur den Außenpfosten – glücklicherweise, denn der Unparteiische hatte die Partie nicht unterbrochen, der Treffer hätte also gezählt.
„Mit dem Punkt bin ich hochzufrieden“, meinte Gästetrainer Joachim Zwerger. „Wir haben Baustetten nicht zur Entfaltung kommen lassen.“ Für den Rest der Saison hat er ein gutes Gefühl. „Ich traue meinen Jungs noch manches zu“, sagte Zwerger optimistisch. „Der Gegner war für uns sehr unbequem. Wir haben phasenweise verkrampft und mit Handbremse gespielt“, resümierte SVB-Coach Gursel Purovic. Gleichwohl war er mit der Einstellung seiner Truppe zufrieden.

Stenogramm
SV Baustetten – FV Rot-Weiß Weiler 0:0. 
SVB: Lemke - Colak (83. Osis), Fresz, Maier, Yebga Nyebel - Schlaucher (46. Romer), Scheffold, Lehmann, Liolios - Hartmann, Ayten.
Schiedsrichter: Würth (Krauchenwies). 
Zuschauer: 400.