Schwäbische Zeitung 27.09.2004
Trotz Niederlage: SFS nicht unzufrieden 

SCHWENDI (msl) - Mit einem knappen 1:0-Erfolg im Lokalderby in Schwendi hat sich der SV Baustetten wieder einen Rang in der Tabelle nach oben gearbeitet und gleichzeitig die gastgebenden Sportfreunde nach vier sieglosen Spielen in Folge in Abstiegssorgen gebracht.
 
SFS-Trainer Karl-Heinz Fischer analysierte die Partie nachher erstaunlich ruhig, schnell und treffend („Der Unterschied war: Die haben ein Tor geschossen und wir nicht“), während sein Gegenüber Bernd Pfisterer trotz des Sieges enttäuschter von seiner Mannschaft wirkte: „Ich bin ein bisschen angefressen, denn wir haben nicht die Leistung abgerufen, die möglich ist – letztendlich war es ein glücklicher Sieg.“
Ein Erfolg, an dem mit Florian Hartmann und Jochen Mensch je ein Spieler beider Mannschaften maßgeblichen Anteil hatte. Den größeren sicherlich der Spielertrainer der Gäste, der in der 19. Spielminute einen Freistoß aus 25 Metern aufs Schwendier Tor hämmerte, der auf dem glitschigen Rasen an Fahrt gewann und SFS-Schlussmann Mensch schließlich unter dem Körper durchrutschte. 
 
Am Einsatz mangelte es bei den Sportfreunden (dunkles Trikot) 
nicht, es nutzte nur nichts. Den Sieg schnappte sich Baustetten. 
SZ-Foto: Strohmaier 
Zu diesem Zeitpunkt sicherlich eine verdiente Führung, war Baustetten doch die agilere Mannschaft, wenngleich die Gastgeber stets auf Fehler und einen schnellen Vorstoß lauerten. Doch außer bei den stets gefährlichen Hartmann-Freistößen blieben auch die Gäste zumeist harmlos. Die Sportfreunde ihrerseits wurden erst gegen Ende der ersten Halbzeit auffälliger, Christian Jöchle scheiterte jedoch zweimal knapp (34., 38.). 
Auch nach dem Wechsel hatte Baustetten zunächst mehr vom Spiel. Wasilios Sachpazidis tauchte gleich zweimal vor dem SFS-Tor auf (64., 65.), verzog aber jeweils. Danach verloren die Gäste zusehends den Faden, während sich die Hausherren mehr ins Zeug legten. Doch lange passierte nichts, bis eine Szene aus der 74. Spielminute auch nach dem Schlusspfiff noch vor allem die Schwendier Gemüter erhitzte. Ein Schlenzer von Ferhat Sekerci von der Strafraumgrenze prallte von der Unterkante der Latte vermeintlich hinter die Linie und sprang ins Feld zurück. Im Nachsetzen wurde schließlich Christian Jöchle so heftig bedrängt, dass er den Ball aus wenigen Metern nicht im Tor unterbringen konnte.
Das Schiedsrichtergespann wertete jedoch beide Aktionen zu Gunsten der Gäste, so dass Schwendi in der Schlussviertelstunde weiter verzweifelt um den Ausgleich kämpfen musste, der jedoch nicht mehr fallen sollte. Karl-Heinz Fischer haderte zwar nachher mit diesen Entscheidungen, sah aber in seinem Team wenigstens einen Lichtblick für weitere Aufgaben: „Die Einstellung hat gepasst, das Kämpferische war auch da, und ich hoffe, wir machen so weiter.“

SFS: Jochen Mensch - Lauber - Liebmann, Depperschmidt - Stolpe (67. Maurer), Niederwieser, Illich (23. Cieslak), Müller, Hofmann - Jöchle, Schmid (51. Sekerci). 
SVB: Lemke - Maier (84. Osis) - Durst, Waldemar Fegler - Djukanovic, Nikolai Fegler, Lehmann (55. Romer), Schlaucher, Hartmann - Salis (67. Laupheimer), Sachpazidis
Schiedsrichter: Wetzel (Bad Saulgau). 
Tor: 0:1 Florian Hartmann (19.). 
Zuschauer: 250.