OBERZELL - Der SV Oberzell hat sein Nachholspiel gegen den SV Baustetten gestern Abend knapp mit 0:1 verloren. Mit einer in kämpferischer Hinsicht hervorragenden Leistung waren die Oberzeller nah dran an einer kleinen Sensation gegen den Tabellenführer der Fußball-Landesliga.

Von unserem Mitarbeiter Christian Metz

Mit Mehmet Pehlivan und Daniel Dobrovoljski kamen auf Seiten des SV Oberzell zum Duell gegen den SV Baustetten zwei Spieler zurück in die Mannschaft, Trainer Bernd Seiler stellte wieder um: Pehlivan und Christof Chlebicki spielten im Sturm, dahinter in gewohnter Position Dobrovoljski.
Nicht zu sehr verstecken vor dem Tabellenführer war die Devise - und die beherzigten Seilers Spieler auch. Nach einer Druckphase des Gegners in den ersten Minuten war der SV Oberzell im Spiel. Trotzdem hatte Lennert Bock im Oberzeller Tor Schwerstarbeit zu verrichten. Wiederholt parierte er glänzend gegen die Baustettener Offensive.
Schwer wog für den aktuellen Spitzenreiter der Landesliga die frühe Verletzung von Matthias Lehmann, der schon nach einer Viertelstunde mit verdacht auf Bänderriss im Knie ausscheiden musste. "Er ist unser Motor", sagte Baustettens Trainer Gursel Purovic, "und man hat gesehen, wie sich der Ausfall psychologisch ausgewirkt hat." Für eine gute Viertelstunde kam der Angriffswirbel der Gäste zum Erliegen.
Auch direkt nach der Pause, als sich die SVO-Defensive noch nicht sortiert hatte, war Lennert Bock gegen Christian Scheffold auf dem Posten. In der 55. Minute musste Oberzells Fitim Osmani dann auf Grund einer Oberschenkelzerrung passen, für ihn kam Bernd Weiß. Weiß hatte kurz darauf die wohl beste Chance für die Gastgeber, als er in Höhe des Elfmeterpunkts abzog. So scharf, dass Marl Lemke im Tor des SV Baustetten gar nicht reagierte - der Ball flog allerdings rechts am Tor vorbei ins Toraus.
Jetzt hatten die Oberzeller ihre beste Phase, schnürten den Gegner regelrecht in dessen Hälfte ein. nach einer tollen Kombination über Daniel Dobrovoljski und Mehmet Pehlivan hatte Manuel Tolkmitt freie Schussbahn, zog aber weit drüber.
Baustettens Coach Gursel Purovic stellte um - mit Erfolg: In der 81. Minute schloss Erhan Ayten einen sehenswerten Alleingang mit dem 1:0 für die Gäste ab. Oberzell warf noch einmal alles nach vorne, konnte aber nicht mehr ausgleichen.
Mit dem Spiel seiner Mannschaft war Oberzells Trainer Bernd Seiler am Ende zufrieden, nicht aber mit dem Erreichten: "Wenn Du hier gegen den Tabellenführer eine klare Abfuhr mit 0:3 bekommst, geht das in Ordnung", meinte der Coach, "wenn Du aber mithältst und die Partie sogar phasenweise dominierst - dann sind null Punkte einfach zu wenig. Die Mannschaft muss sich für so eine Leistung belohnen."