Schwäbische Zeitung 21.11.00


Baustetter Erfolgsrezept

Durch's Netz geblinzelt - So ziemlich alles passt derweil beim A-Kreisligisten SV Baustetten. Die Mannschaft ist Tabellenführer der Staffel 2, hat nach dem 2:1-Derbysieg beim FV Olympia Laupheim II weiterhin acht Punkte Vorsprung auf Verfolger SV Burgrieden und einen richtigen ,,Lauf". Abteilungsleiter Gerold Kohler verweist nicht ohne Stolz auf das neue SVB-Erfolgsrezept, das von zwei Säulen gestützt wird: Zum einen bildet eine Reihe örtlicher Firmen einen ,,Sponsorenkreis", der die Verpflichtung auswärtiger Spieler finanziert, zum anderen übernahmen ehemalige Baustetter Fußballer maßgebliche Ämter. Ob Gerold Kohler selbst, Franz Ott (Spielleiter), Karl-Heinz Romer (Co Trainer), Richard Schmid (A-Jugend Koordinator) oder andere: Sie stehen für SVB-Erfolge in der Vergangenheit - und in der Zukunft. ,,Man hat uns immer vorgeworfen, wir würden nichts für den Fußball in Baustetten tun", nennt Kohler den Anlass für die ,,Alt-Stars", Verantwortung zu übernehmen. Diese reicht notfalls sogar bis auf den Fußballplatz: Weil am Sonntag in Laupheim beide etatmäßigen Torhüter ausfielen, sprang der langjährige Stammkeeper und heutige Torwart-Trainer Michael Freund in die Bresche. Mit Erfolg natürlich.
Ganz gelegen kommt dem Verein bei alledem natürlich das Engagement des erwähnten ,,Sponsorenkreis", der auswärtige Spieler wie Stefan Lachenmaier oder Andreas Cole bezahlt. ,,Wieviel sie bekommen, entzieht sich unserer Kenntnis", sagt Gerold Kohler, die Konfliktgefahr sei zumindest im Moment gering: ,,So lange der Erfolg da ist, gibt es auch kein böses Blut. Außerdem kommt der Verein hin und wieder auch den anderen Spielern entgegen." Auf lange Sicht wolle man freilich auch in Baustetten wieder vorwiegend auf die eigenen, durchaus vorhandenen Talente setzen. ,,Im Moment aber", so Kohler, ,,sind wir auf fremde Hilfe angewiesen. Denn wichtig ist, dass wir jetzt in die Bezirksliga kommen, damit wir unsere eigenen, guten Spieler künftig halten könnnen." Die konkreten Planungen fürs Bezirks-Oberhaus können wohl spätestens dann begonnen werden, wenn das Spitzenspiel in zehn Tagen gegen Verfolger SV Burgrieden gewonnen und der Vorsprung auf elf Punkte ausgebaut werden sollten. Gerold Kohler freilich ist (noch) vorsichtig: ,,Wir sind gewarnt. Vor einigen Jahren war der SV Baustetten schon einmal mit sieben, acht Punkten Vorsprung Herbstmeister - und am Ende nur Dritter."