Schwäbische Zeitung (Ausgabe Friedrichshafen) 11.10.2004
Der VfB traut dem Frieden an der Tabellenspitze noch nicht

FRIEDRICHSHAFEN (am) Der VfB Friedrichshafen hat seine Erfolgsserie in der Fußball-Landesliga fortgesetzt und seine Tabellenführung ausgebaut. Den siebten Sieg in Folge landeten die Häfler am Samstag beim 3:0 auf eigenem Platz gegen die Mannschaft des SV Baustetten.
 
Der SV Baustetten war als Tabellenzweiter nach Friedrichshafen gekommen und hatte sich etwas anderes als eine Niederlage vorgestellt. Doch die Mannschaft von Trainer Andreas Müller zeigte, dass sie derzeit das Maß der Dinge in der Landesliga ist. "Die Mannschaft hat einmal mehr überzeugt und hochverdient gewonnen", lobte VfB-Manager Klaus Segelbacher. Die gefürchteten Stürmer des SV Baustetten konnten sich nicht in Szene setzen, weil der VfB defensiv diszipliniert arbeitete. "Aber nicht nur die Abwehr hat überzeugt", so der VfB-Manager, "es hat ganz einfach das Gesamtpaket gestimmt."
Zwanzig Minuten brauchten die Häfler, ehe sie erstmals richtig gefährlich wurden, doch aus diesem Angriff entstand gleich das 1:0 durch Michael Döbele. "Danach haben unsere Spieler richtig aufgedreht, und es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann uns das zweite Tor gelingen würde", erklärte Segelbacher.
Kleiner Mann springt am Höchsten. Oliver Wittich und 
der VfB haben sich mit dem siebten Sieg n Folge 
ganz oben in der Tabelle festgesetzt. 
Foto: Achim Förster
Zumal der VfB nach einer guten halben Stunde auch zahlenmäßig überlegen war: Baustettens Michael Laupheimer hatte Gelb-rot gesehen. "Wir haben die Überzahl in der Folge clever genützt", urteilte der Häfler Manager.
Dennoch ließen sich die Platzherren mit dem 2:0 bis zur 71. Minute Zeit. Daniel Di Leo ließ Mitspieler, Trainer und Verantwortliche jubeln, nachdem zuvor beste Möglichkeiten vergeben worden waren: Allein der unermüdliche Antreiber Oliver Wittich hatte dreimal freistehend nicht getroffen. "Da war eine Zeit lang Geduld gefragt", übte Klaus Segelbacher Kritik an der Chancenverwertung. Den Schlusspunkt setzte der ehemalige Oberzeller Tobias Ammann per Foulelfmeter, nachdem Pascal Stehle von SV-Keeper Mark Lemke von den Beinen geholt worden war.
Zufrieden waren sie beim VfB, von Überschwang war aber keine Spur:"Es warten in naher Zukunft Isingen, Albstadt und Reinstetten auf uns", blickte der Manager nach vorn. "In den Spielen müssen wir zeigen, was unser Tabellenplatz wert ist." Fehlen wird dem VfB dabei aller Voraussicht nach Bernd Reich, der sich am Knie verletzt hat. "Genaues weiß ich noch nicht", sagte Segelbacher gestern Nachmittag. "Ich fürchte aber, dass wir erst einmal ohne ihn planen müssen." Man merkt dabei, dass sich die Häfler vor einer erneuten Verletzungsmisere wie im vergangenen Jahr fürchten.
Ganz trauen sie dem Frieden an der Tabellenspitze wohl noch nicht.

Tore: 1:0 Michael Döbele (20.), 2:0 Daniel Di Leo (71.), 3:0 Tobias Ammann (87., Foulelfmeter) - Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karten für Baustettens Laupheimer (33.) und Baustettens Lemke (90.) - Zuschauer: 430 - Schiedsrichter: Bertsch (Erbach).
VfB: Hahn, Senkbeil, Herbst, Krüger, Stehle, Reich (30. Genjiali), Grobotek, Döbele, Di Leo (78. Wahl), Wittich (70. Sahin), Ammann.

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